2025: Die Wiedergeburt von Magic Lantern

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Die Magic Lantern Open-Source-Firmware für Canon-Kameras erlebt unter einem neuen Entwicklerteam eine Renaissance. Nach Jahren des Stillstands veröffentlichen die Entwickler wieder regelmäßig neue Versionen.

Magic Lantern hatte schon immer eine Nische inne: Die Firmware erweiterte Canon-Kameras um die Möglichkeit, HDR-Aufnahmen zu machen. Sie lief direkt von der Speicherkarte, hob allerdings gleichzeitig die Garantie auf. Als 2020 der langjährige Hauptentwickler a1ex das Projekt verließ, geriet die Entwicklung von Magic Lantern ins Stocken. Die Entwicklung brach praktisch zusammen.

Der neue Projektleiter names_are_hard schildert eine chaotische Hinterlassenschaft: Die Dokumentation war nur bruchstückhaft und das Build-System verstand niemand richtig (via RedShark). Einige wenige Freiwillige hielten das Projekt mühsam am Leben. Die verbliebenen Entwickler mussten sich erst in den komplexen Code einarbeiten, Fehler beheben und gleichzeitig neue Kameras unterstützen, ohne die Kompatibilität zu älteren Modellen zu gefährden.

Das reorganisierte Team hat die Software um Magic Lantern nun stabilisiert. Nutzer können sich auf regelmäßige und getestete Releases freuen, die ausschließlich über die offizielle Website verteilt werden. Gemeldete Bugs erhalten Fixes, und neue Kameramodelle bekommen kontinuierlich Unterstützung.

Während die etablierten Kameras weiterhin funktionieren (wie unter anderem die 5D Mark III), unterstützt die Software nun vier neue Modelle: 200D, 6D Mark II, 750D und 7D Mark II. Diese Kameras bieten zwar aktuell weniger Features als ihre Vorgänger, bringen aber Unterstützung für die moderneren DIGIC 6 und 7 Prozessoren mit. Die Integration dieser neueren Hardware-Generation erforderte grundlegende Änderungen am Code-Framework.

Die frisch unterstützten Kameras beherrschen bereits nützliche Funktionen wie Intervalometer, anpassbare Crop-Markierungen, Verschlusszähler und eine Energiespar-Deaktivierung für Live-View. Das stabilisierte Framework macht nun Feature-Erweiterungen möglich und ebnet den Weg für DIGIC 8 Prozessoren. Das Team erforscht bereits Möglichkeiten, DIGIC X Modelle zu unterstützen, was auch neuere spiegellose Kameras einschließen könnte.

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